#Trans*
Wenn jemand nicht (immer) in dem Geschlecht lebt, das nach der Geburt verkündet wurde, ist dieser Mensch trans*. Dies trifft bspw. auf einen Menschen zu, für den in die Geburtsurkunde „weiblich“ eingetragen wurde und der im Laufe des Lebens merkt, dass „Mädchen“ oder „Frau“ nicht oder nur teilweise passt.
Viele verschiedene Begriffe
Das * ist hier Platzhalter_in für verschiedene mögliche Endungen, wie transgender, transident, transsexuell. Manche finden trans* oder trans am besten, manche nennen sich „transgeschlechtlich“, andere „Frau/Mann mit trans* Hintergrund“.
Menschen, die für sich weder „Mann“ noch „Frau“ richtig treffend finden, nutzen oft „nicht-binär“, „non-binary“ oder „genderqueer“. Manche von ihnen begreifen sich als trans*, andere nicht.
Ein trans* Mann ist ein Mann, der bei der Geburt für ein Mädchen gehalten wurde. Eine trans* Frau wurde als Baby für einen Jungen gehalten und lebt nun als Frau oder fühlt sich als Frau. Der Gegenbegriff zu trans* ist cis. Ein Mensch ist cis, wenn das nach der Geburt eingetragene Geschlecht zum Empfinden passt.
Also: Es ist komplex!
Geboren im falschen Körper?
So, wie trans* Menschen verschiedene Wörter für sich verwenden, gibt es auch nicht den einen Trans* Weg, den alle Menschen gehen.
Manche trans* Menschen finden ihren Körper gut und wollen nichts an ihm ändern. Sie finden es aber falsch, dass andere Leute aus diesem Körper ein Geschlecht ableiten, z. B. wenn sie Gesichtsbehaarung mit Männlichkeit gleichsetzen und eine hohe Stimme mit Frausein. Sie sagen: „Nicht mein Körper ist falsch, sondern dass mich andere wegen dieses Körpers für eine Frau bzw. einen Mann halten!“ Denn generell gilt: Das Geschlecht von Menschen ist weder aus dem Aussehen, der Stimmhöhe oder dem Namen verlässlich abzuleiten.
Einige trans* Menschen finden ihren Körper okay, wollen ihn aber trotzdem verändern, damit sie im Alltag nicht fälschlicherweise für einen Mann bzw. eine Frau gehalten zu werden, wenn sie keine_r sind. Andere finden, dass ihr Körper nicht zu ihnen passt und möchten ihn verändern, um ihn ihrem gelebten Geschlecht näher zu bringen.
Was kommt nach dem Coming Out?
Wenn eine Person ihrem Umfeld das erste Mal erzählt, trans* zu sein, ist oft ein langer Prozess vorangegangen, in dem der Mensch sich selbst findet. Für das Umfeld kann es dann sehr überraschend sein, wenn sie etwas erfahren, das der Mensch über sich selbst schon lange weiß. Die Kolleg_innen, Freund_innen und Familie müssen sich dann an neue Dinge gewöhnen: Meistens wählen trans* Menschen einen neuen Namen und wollen mit einem anderen Pronomen angesprochen werden, z. B. „sie“ statt „er“ oder umgekehrt, oder ein ganz anderes oder gar kein Pronomen verwenden. Auch andere Dinge können sich verändern, z. B. wie der Mensch sich kleidet, die Haare trägt, sich bewegt oder spricht.
Angst vor Ablehnung, Diskriminierung und Gewalt spielt für trans* Menschen oft eine große Rolle. Meistens nicht böse gemeint, sondern aus Unwissen, sagen Menschen verletzende Dinge oder stellen grenzverletzende Fragen, wenn sie das erste Mal einer Person begegnen, die offen trans* ist.
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