Geschlechtersensible Sprache
Sprache ist unser alltäglichstes Werkzeug und kann damit eine große Macht ausüben. Sie bildet die Wirklichkeit nicht objektiv ab, sondern konstruiert sie mit: Wie wir studieren, arbeiten, lehren oder forschen, was wir wichtig finden und was wir übersehen, wie wir denken – Das alles findet seinen Ausdruck in der Sprache und wird gleichzeitig von ihr beeinflusst. Mit der Sprache lernen wir die Werte und Normen der Gesellschaft und reproduzieren sie gleichzeitig.
Es gibt unterschiedliche Herangehensweisen, genderreflektierte Sprache umzusetzen und die Vielfalt der Geschlechter sprachlich sichtbar zu machen. Eine Möglichkeit bieten der Gender-Gap (z.B. Teilnehmer_innen) und das Gender-Sternchen (z.B. Frauen*).
Gendergap
Durch einen Unterstrich wird eine Lücke zwischen der maskulinen Form und der femininen Endung eines Wortes kenntlich gemacht. Die Leerstelle symbolisiert Raum für Personen, die sich in einem System, das lediglich Frauen und Männer kennt, nicht wiederfinden, wie z. B. inter*, trans* und nicht-binäre Menschen. Somit werden zweigeschlechtliche Schreibweisen vermieden, die Menschen ausschließen, die sich nicht eindeutig als weiblich und männlich zuordnen wollen oder können.
Das Gendergap wird in der gesprochenen Sprache mit einer Micropause kommuniziert.
Gendersternchen
Das Gendersternchen (*) hinter einem Wort dient als Verweis auf den Konstruktionscharakter von “Geschlecht”. “Frauen*” beispielsweise bezieht sich auf alle Personen, die sich unter der Bezeichnung “Frau” definieren, definiert werden und/oder sich sichtbar gemacht sehen.
Das Gendersternchen kann auch auf eine andere Weise verwendet werden, und zwar genauso wie der Unterstrich (‚Teilnehmer*innen‘).
In der Regel wird das Gendersternchen (*) nicht ausgesprochen.
Für uns ist Geschlechtergerechtigkeit grundlegend für unsere Arbeit. Daher findest du in unseren Publikationen und auf unserer Seite neutrale Formen, wie z. B. “Studierende” sowie beide Möglichkeiten der genderreflektierten Sprache.
Damit möchten wir versuchen, sprachlich möglichst alle Menschen einzubeziehen und anzusprechen, auch die, die sich nicht in das übliche Zwei-Geschlechter-Modell einordnen, die zwischen oder jenseits einer reinen Frau-Mann-Mann-Frau Einteilung leben.