#transgender

Trans* ist ein Oberbegriff für Personen, die sich nicht oder nicht nur mit dem Geschlecht identifizieren, das ihnen bei der Geburt zugewiesen wurde. Der Gegenbegriff dazu ist *. Das Sternchen oder der Unterstrich steht als Platzhalter für die Vielfalt von Trans- und Geschlechter-Identitäten.

Im allgemeinen Sprachgebrauch wird oft vom „Leben im falschen Körper“ gesprochen, wenn von Trans*Menschen die Rede ist. Dabei ist das nicht ganz richtig. Der Konflikt entsteht auch durch die Definition dessen, was Mann oder Frau, „richtig“ männlich oder weiblich ist.

Trans* kennt viele unterschiedliche Begriffe

Trans*Gender bezeichnet alle Personen, die sich dem jeweils anderen Geschlecht zugehörig fühlen: Trans*frauen haben eine weibliche Geschlechtsidentität, bei vormals zugewiesenem männlichen Geschlecht. Trans*männer haben eine männliche Geschlechtsidentität, ihnen wurde bei der Geburt ein weibliches Geschlecht zugewiesen.

Statt trans*sexuell wird inzwischen häufiger der Begriff trans*ident verwendet. Damit soll deutlich werden, dass es nicht vordergründig um Sexualität, sondern um Fragen der Identität geht. Wer bin ich und wo ist mein Platz in einer Gesellschaft, die definiert und normiert hat, wie Männer und Frauen auszusehen und sich zu verhalten haben?

Es geht um das Verhältnis von Körper und Identität

Macht ein Penis einen Menschen zum Mann? Oder eine Klitoris einen Menschen zur Frau? Welche Rolle spielt Bartwuchs? Brüste?  Wie viel haben innere und äußere Organe mit dem Empfinden und der geschlechtlichen Identität zu tun?
In zahlreichen Studien wurde und wird versucht, das Entstehen von Trans*Sexualität/Trans*Gender zu erklären. Eine These: Das Geschlecht sitzt im Gehirn. „Geschlechtsidentität entwickelt sich als Folge einer Wechselwirkung zwischen Heranreifen des Gehirns und Geschlechtshormonen.“ Und dies sei nicht unbedingt deckungsgleich mit äußerlichen körperlichen Merkmalen (vgl. Ein Geschlechtsunterschied im menschlichen Gehirn und seine Beziehung zur Transsexualität, von J.-N. Zhou, M.A. Hofman, L.J. Gooren and D.F. Swaab, Quelle: transfamily.nrw)

Die Rede vom „Leben im falschen Körper“ unterstellt auch, dass Trans*Menschen immer das Bedürfnis haben, ihren Körper so verändern zu lassen, dass er zu ihrem Empfinden passt. Das ist nicht unbedingt der Fall. Hormonelle Behandlungen oder Operationen sind neben Verhaltensänderungen unterschiedliche mögliche Wege der Anpassung im Konflikt zwischen Geburtsgeschlecht und Geschlechteridentität. Vornamen- oder Personenstandsänderungen gehen immer lange therapeutische und bürokratische Prozesse, Gutachten und Behandlungen voraus. (vgl. www.transfamily.nrw)

Die öffentliche Toilette ist nicht das größte Problem

Wie wenig Raum Identitäten jenseits von normiertem Mann- oder Frau-Sein in unserer zweigeschlechtlich organisierten Gesellschaft haben, ist im Alltag stets präsent: Abteilungen für Männer und Frauen in Bekleidungsgeschäften, Ratgeber für Männer und Frauen, Männer- und Frauen-Toiletten. Eine erste sichtbare Reaktion darauf: In manchen Städten gibt es inzwischen Unisex- oder Queer-Toiletten.

Problematischer als die Frage: Welche öffentliche Toilette kann ich benutzen? ist für Trans*Menschen die Frage, wo und wie sie bei gesundheitlichen oder psychischen Fragen Unterstützung bekommen.
Die Identitätskonflikte, die Trans*Menschen erleben, sind eine starke psychische Belastung. Für Trans*Menschen ist es schwer, ohne Ausgrenzung und Diskriminierung am gesellschaftlichen Leben teilzunehmen. Die Suizid-Rate unter Trans*Menschen ist hoch. Trans*Gender-Menschen haben laut einer amerikanischen Studie bis zu 22 Mal häufiger Selbstmordgedanken oder Selbstmordversuche, im Vergleich zu Menschen, die ihr biologisch definiertes Geschlecht akzeptieren (vgl. www.epochtimes.de, Quelle: https://www.naturalnews.com/2017-05-20-transgenders-found-to-exhibit-shockingly-high-rates-of-suicidal-thoughts-and-attempts.html)
Es gibt auch in Deutschland noch zu wenige speziell geschulte Therapeut_innen oder Ärzt_innen, die Trans*Menschen auf ihrem Weg begleiten.

Trans*Selbsthilfe

Trans*Gender-Initiativen unterstützen Trans*Menschen in diesen Prozessen. Sie machen sich dafür stark, dass Menschen sich unabhängig von ihrem definierten Geburtsgeschlecht männlich oder weiblich identifizieren und entsprechend frei leben können. Trans-NRW ist zum Beispiel eine Organisation zur Koordination der Selbsthilfe-Arbeit im Trans*-Bereich, angesiedelt beim Landesverband NRW des Lesben- und Schwulen-Verbands Deutschlands. http://trans-nrw.de

Voraussetzung ist die Bereitschaft, sich bei beiden Teilen der Fortbildung aktiv einzubringen

Zugang zur E-Learning-Plattform www.gender-login.de: Bereitstellung von Materialien/ Vernetzungsmöglichkeit + kostenloser Grundkurs „Gender und Vielfalt kennenlernen“ zur Vertiefung

Referent_innen: Uwe Ihlau, Nicola Tofaute

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