„Frag mal die Jungs hier am Block…was ihnen fehlt, ist Perspektive“*  – Ein Workshop zur klassismuskritischen pädagogischen Praxis

Klassismus beschreibt die „strukturelle Diskriminierung von Menschen aufgrund ihres sozialen und ökonomischen Status“ bei gleichzeitigen „Aberkennungsprozessen auf individueller, institutioneller und kultureller Ebene in Bezug auf Klassenzugehörigkeiten bzw. Klassenzuweisungen“ (Czollek et al. 2019, S. 126f). Verstärkt werden die Schieflagen nicht zuletzt durch die Intersektion verschiedenster Diskriminierungsformen wie Rassismus, Sexismus, Ableismus oder Lookismus. Häufig sind junge Menschen, die von Klassismus betroffen sind, auch betroffen von Mehrfachdiskriminierungen. Deshalb muss Klassismus stets intersektional und machtkritisch betrachtet werden.

Eine klassismuskritische pädagogische Praxis arbeitet mit der Aufmerksamkeit und dem Bewusstsein darüber, was Klassismus ist und wie es sich auf die jungen Menschen auswirkt, mit denen wir arbeiten. Eine klassismuskritische pädagogische Praxis geht aktiv gegen diskriminierende Haltungen und Handlungen vor und nimmt die eigene Positionierung in den Blick. Und genau hier setzt dieser Workshop an.

In diesem zweimoduligen Format werden wir uns zunächst in einem Ganztagesworkshop mit folgenden Fragen auseinandersetzen:

• Was bedeutet Klassismus? Wie zeigt er sich und wie wirkt er?
• Wie zeigen sich klassistische Normvorstellungen (z.B. über Sprache) in meinem Alltag?
• Wie bin ich selbst in klassistische Strukturen eingebunden? Welchen Einfluss hat meine Position und meine Lebensrealität auf meine Wahrnehmung?
• Wie ist Klassismus mit anderen Diskriminierungsformen verschränkt und was bedeutet eine solche intersektionale Perspektive für meine Praxis?
• Welche Handlungsperspektive ergeben sich für eine klassismuskritische Praxis
• Wie kann ich meine Praxis generell inklusiver und klassismuskritischer gestalten?
• Wie kann ich bei klassistischer Diskriminierung konstruktiv einschreiten?
• Wie kann ich mit Kindern und Jugendlichen Klassismus thematisieren?

In einer zweiten Runde, etwa zwei Wochen nach dem ersten Workshop, besprechen wir noch einmal die Inhalte des Workshops und betrachten die jeweiligen Lernprozesse. Dieser Termin steht ganz im Zeichen kollegialer (Fall–)Beratung und soll der Klärung offener Fragen und der Besprechung von Unsicherheiten dienen.

Modul 1:
Online – Workshop am 15.05.2024 von 09:30 – 16:00 Uhr

Modul 2
Online – Kollegiale Beratung am 29.05.2024 von 10 – 13 Uhr

Methoden: Interaktive Impulseinheiten, (biografische) Übungen zur Selbstreflexion, Kleingruppenarbeit, Analyse soziokultureller Statements zum Thema, Fallbeispielanalysen

Voraussetzung für die Teilnahme:

• Blockveranstaltung: Die Teilnahme an beiden Terminen ist obligatorisch!
• Teilnahme mit eingeschalteter Kamera ist obligatorisch. Sollte dies aus technischen Gründen für den Großteil der Zeit unmöglich sein, ist die Teilnahme nicht möglich.

* Zitat des Rappers Megaloh aus seinem Song „Wer hat die Hitze“ (2016)

Anmeldeschluss: 05. Mai 2024